Trägerkonferenz des Müttergenesungswerks: Keine Corona-Entwarnung für Kliniken

Berlin, 28.6.2022. An diesem Dienstagmorgen versammeln sich die Vertreter*innen der 
mehr als 70 Vorsorge- und Rehabilitationskliniken im Müttergenesungswerk (MGW) 
im sommerlich heißen Berlin. Auf der jährlich stattfindenden Trägerkonferenz des 
Müttergenesungswerks diskutieren sie gemeinsam die Zukunft der gendersensiblen 
Maßnahmen für Mütter, Väter und pflegende Angehörige. Es ist eine ungewisse Zu-
kunft, denn die Existenz der Kliniken ist durch die Corona-Pandemie immer noch stark 
gefährdet.  


Gendersensible Kurmaßnahmen, die auf die gesundheitlichen Bedürfnisse der Care-
Arbeit Leistenden ausgelegt sind und dabei die spezifische Lebenssituation von Müt-
tern und Vätern in den Blick nehmen – das zeichnet die stationären medizinischen 
Kurmaßnahmen im Müttergenesungswerk aus. Seit der Gründung des Müttergene-
sungswerks 1950 wurde darauf Wert gelegt und über die Jahre immer wieder innova-
tiv durch die Einbeziehung neuer wissenschaftlicher medizinischer Erkenntnisse fort-
entwickelt. Die Trägerkonferenz des Müttergenesungswerks ist ein zentraler Ort des 
Austauschs, an dem die Träger der Kliniken für Vorsorge und Rehabilitation im Müt-
tergenesungswerk neue Entwicklungen in den Blick nehmen und diskutieren können. 
So auch auf der Trägerkonferenz 2022, bei der es speziell um die Gendersensibilität 
geht. 


Das Thema der Trägerkonferenz des Müttergenesungswerks wird in diesem Jahr je-
doch von einer großen Sorge überschattet: Wie soll die Zukunft der gendersensiblen 
Maßnahmen gestaltet werden, wenn die Zukunft der Kliniken selbst in Gefahr ist? „Wir 
sind in dem Glauben, die Pandemie sei vorbei. Doch das ist nicht die Realität der Kli-
niken,“ sagt MGW-Geschäftsführerin Yvonne Bovermann. Die Kliniken im Müttergene-
sungswerk führen weiterhin Hygienemaßnahmen und Testungen durch. In vielen Bun-
desländern ist dies auch weiterhin vorgeschrieben. Eine Entwarnung kann also nicht 
gegeben werden. Im Gegenteil: Die Lage ist angespannt. Aktuell ist der Wegfall der 
Testverordnung und damit auch die Finanzierung der Corona-Tests geplant. „Unsere 
gemeinnützigen Kliniken sind chronisch unterfinanziert,“ führt Bovermann aus. „Zu-
sätzliche Kosten oder Mindereinnahmen durch die Pandemie können sie beim besten 
Willen nicht tragen.“  


Das Müttergenesungswerk fordert folglich die Weiterführung der pandemiebedingten 
Ausgleichszahlungen, damit die Kliniken im Müttergenesungswerk eine Chance haben, zu überleben. Und das müssen sie, denn sie werden gebraucht. Mütter, Väter und pflegende Angehörige sind auf dieses Angebot angewiesen – besonders in Hinblick auf die extreme Belastungssituation von Familien in der Pandemie. Die Kräfte sind erschöpft, die Gesundheit angegriffen. Der Bedarf für eine Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßname ist bei Care-Arbeit Leistenden entsprechend hoch und steigt weiter. Bereits jetzt erleben die Beratungsstellen im Müttergenesungswerk 30 Prozent mehr Nachfrage.  
„Die Frage ist nicht, ob Mütter, Väter oder pflegende Angehörige eine Kurmaßnahme 
brauchen. Die Frage ist, ob wir dies in Gesellschaft und Politik zur Priorität erklären,“ 
fasst es die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks zusammen.  

Die Pressemitteilung steht HIER zum Download verfügbar. 

 

Weitere Informationen und Kontakt:

Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk
Rebekka Rupprecht
Bergstraße 63, 10115 Berlin
Tel.: 030 330029-0
Fax: 030 330029-20
presse(at)muettergenesungswerk.de
www.muettergenesungswerk.de
Facebook: @muettergenesungswerk
Instagram: @muettergenesungswerk_mgw
Twitter: @mgw_berlin

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE13 7002 0500 0008 8555 04 oder online: www.muettergenesungswerk.de/spenden

Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk (MGW) wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ersten Bundespräsidenten, gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesundheit von Müttern und inzwischen auch von Vätern und pflegenden Angehörigen. Unter dem Dach des MGW arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände bzw. deren Fachverband/Arbeitsgemeinschaft (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) zusammen. Besonders zeichnet sich das MGW durch ganzheitliche 
und gendersensible Kurmaßnahmen und das Konzept der Therapeutischen Kette im MGW-Verbund aus. Diese umfasst die kostenlose Beratung der Betroffenen bei über 1.000 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände rund um die Kurmaßnahmen für Mütter und Mutter-Kind bzw. Väter und Vater-Kind sowie pflegende Angehörige, die Kurmaßnahme in den über 70 vom MGW anerkannten Kliniken und die Nachsorgeangebote vor Ort. Alle anerkannten Kliniken tragen das MGW-Qualitätssiegel. 
Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft der Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender. Das Müttergenesungswerk benötigt Spenden, z. B. zur Unterstützung einkommensschwacher Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Beratung und Nachsorgeangebote sowie für Informations- und Aufklärungsarbeit.