"Das war unser Rettungsanker!"

Durch Ihre Spenden und durch die Unterstützung des Müttergenesungswerks konnte Kristin in einer Mutter-Kind-Kur neue Kraft schöpfen!

Erfahrungsbericht

Meine drei Kinder und ich sind seit längerem in einer schwierigen Lebenssituation. Sie haben ihren Vater und ich meinen Mann verloren. Dieser Verlust veränderte unser Leben stark. Als nun alleinerziehende Mutter dreier Kinder war ich sehr stark gefordert. Insbesondere meine Tochter mit Down-Syndrom und die damit einhergehenden Belastungen im Alltag, besonders auch die Kämpfe, die man an vielen verschiedenen Fronten mit einem Kind mit Behinderung meistern muss, brachten mich an den Rand meiner Belastbarkeit und darüber hinaus. Zusätzlich zu den familiären Belastungen bin ich als Lehrerin in Teilzeit tätigt. Ich liebe meinen Beruf, doch er kann auch sehr auslaugend sein. Die zwei Jahre der Corona-Pandemie haben ebenfalls tiefe Spuren bei uns allen hinterlassen.

Die Aussicht auf eine Mutter-Kind-Kur gab mir Hoffnung. Es ist allerdings nicht einfach, eine Kureinrichtung zu finden, die auch Kinder mit Behinderungen aufnimmt und ein Konzept zu deren Behandlung und Betreuung hat. Die Beratungsstelle des Müttergenesungswerks hat mir jedoch dabei geholfen, eine für uns passende Klinik zu finden. Die Kurklinik "Helena am Meer" auf Borkum bietet Mutter-Kind-Kur Plätze auch für Kinder mit Behinderung an. Allerdings ist dann für den Aufenthalt eine zusätzliche Integrationskraft nötig.

Ein weiterer langer Kampf begann mit der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Jegliche Kostenübernahmen für die Kinder wurden abgelehnt, da für Mutter-Kind-Kuren nur die Krankenkassen der Mütter zuständig sind. Meine Beihilfe weigerte sich jedoch, die Kosten für die Kinder zu übernehmen. Erst nach Einschalten meiner Kurberaterin vom Müttergenesungswerk erklärte sich meine Beihilfe bereit, einen Großteil der Kosten für die Kinder zu begleichen. Meine private Krankenversicherung lehnte jegliche Kostenübernahme für die Kinder ab. Auch die Kosten für die Integrationskraft, ohne die wir die Kur gar nicht hätten machen können, blieben offen. Da ich diese Kur jedoch unbedingt antreten wollte, um Erholung und eine Stabilisierung unserer Situation zu finden, nahm ich mit Bauchschmerzen und dem tief empfundenen Gefühl einer Ungerechtigkeit, die Kosten in Kauf. Ein Lichtblick war das Gespräch mit meiner Kurberaterin der MGW-Beratungsstelle, die mir mitteilte, dass es die Möglichkeit einer Unterstützung durch das Müttergenesungswerk gäbe. Dadurch hatte ich Hoffnung, dass wir finanzielle Hilfe bekommen.

Die Kur war wie ein Rettungsanker für uns alle. Besonders bei Qigong am Strand, beim Radeln in der Sonne und im Austausch mit anderen Frauen, konnte ich während meiner Kur viel Kraft tanken. Ich lernte die Methode der Achtsamkeit kennen, die mir sehr weitergeholfen hat und mich auch in Zukunft begleiten wird. Auch unscheinbare Kraftquellen, wie z.B. ein Bild mit den einfachen Worten "Du kannst. Ende der Geschichte." geben mir tagtäglich neuen Mut. Dass wir diese Zeit erleben durften und gestärkt in unseren Alltag zurückkehren konnten, empfinde als großes Geschenk. Auch die Kinder erinnern sich noch heute an zahlreiche schöne Erlebnisse und Augenblicke.

Ich bin sehr dankbar, dass uns das Müttergenesungswerk mit der nachträglichen Übernahme der Kosten für die Integrationskraft unterstützt hat. Nur zu gut kann ich mir vorstellen, wie viel schlechter die Situation in vielen Familien aussähe, wenn zahlreiche Mütter oder auch Väter keine Unterstützung erhalten und somit nicht die so wichtige und nötige Erholung und Auszeit bekommen würden, um ihren Alltag zu meistern. Das Müttergenesungswerk leistet dafür einen unschätzbaren Beitrag. Vielen Dank!