Erfahrungsbericht
Unser Sohn Jonas hat den Pflegegrad 2 und wird regelmäßig von unserer örtlichen Caritas „begutachtet“. Darüber haben wir den Tipp erhalten, doch mal eine Kur zu beantragen. Da unsere familiäre Situation durch Krankheiten wie Covid-19, Therapietermine für Jonas und einem stressigen Umfeld recht angespannt war, kam für uns nur eine Kur sowohl für mich als auch für Jonas‘ Mama in Frage. Deshalb haben wir eine Vater-Kind- und eine Mutter-Kind-Kur zum selbigen Zeitpunkt beantragt. Kurteilnehmende: meine Frau, unsere beiden Söhne und ich.
Die Beantragung war ein Thema, das ich im Vorfeld als unangenehm empfand. Alleine hätte ich es nicht geschafft. Aber durch eine fachkundige Beraterin der Caritas konnten wir die Kur beinahe mühelos beantragen. Die Kommunikation verlief dann über mehrere Ecken, über uns, die Caritas, die Krankenkasse und die Kureinrichtung in Grünhain-Beierfeld.
Es war toll, dass wir die Kur als Familie machen konnten. Die Kinder waren in einem Kindergarten der Einrichtung untergebracht, so dass jeder von uns seinen eigenen Therapieplan erhalten hat und somit auch jeder mal Zeit für sich hatte. Hin und wieder hatte man sogar den gleichen Kurs. Daher fanden wir die Organisation der Kureinrichtung richtig gut durchdacht. Ich konnte an Kursen wie z.B. Nordic Walking, Psychologische Einzelberatung, Rückenfit, Entspannung und weiteren teilnehmen. Man kann einfach mal den Alltagsstress zu Hause lassen und muss sich so gut wie um nichts kümmern. Die Kinder werden versorgt, man hat drei Mahlzeiten am Tag, kann seine Wäsche dort waschen und hat dennoch auch einiges an Freizeit. Man ist in guten Händen.
Durch die Kur habe ich festgestellt, dass es gut ist, Hilfe zu erfragen und diese auch anzunehmen. Früher habe ich meine Probleme meist für mich behalten. Ich bin diesbezüglich durch die Kur offener geworden. Ich gehe nun regelmäßig zum Ausgleich Nordic Walken und habe mich zu einer psychotherapeutischen Beratung angemeldet und ziemlich zügig einen Therapieplatz erhalten. Ich höre mehr auf meinen Körper und mag es sehr, draußen in der Natur zu sein.
Ich würde allen Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen definitiv empfehlen, eine Kur zu machen. Die größte Hürde war eigentlich das „Wie“. Wie beantrage ich eine Kur? Mein Tipp ist hier, sich auf jeden Fall an eine Beratungsstelle des MGW zu wenden. Dort gibt es fachkundige Personen, die einem weiterhelfen können. Man muss da nicht alleine durch.