Mütteralltag mit Corona

Für die meisten Mütter gestaltet sich der Alltag seit dem Lockdown wieder um. Viele Kliniken sind wieder geöffnet. Alles wie vorher, aber doch anders.

Alles wieder wie vor der Krise?

„Vor der Krise“ kann man eigentlich nicht sagen, weil Corona sicher noch lange nicht vorbei ist. Die Angst vor der zweiten Welle besteht in vielen Köpfen, aber doch wird diese oft verdrängt von unserem neuen „alten“ Alltag.

Was hat sich verändert? Wie geht es den Müttern?

Hier in der Geschäftsstelle vom Müttergenesungswerk sind alle wieder im Büro. Unsere Kinder sind in der Kita und die Schulkinder werden in den Ferien betreut oder sind mit den Eltern im Urlaub. An die Hygiene- und Abstandsregeln haben wir uns schon gewöhnt. Der neue/alte Alltag formt sich für viele aber noch in diesen Tagen.

Von vielen Müttern hören wir, dass sie froh sind, dass die Kontaktsperre vorbei ist und sie auch wieder etwas Raum für sich haben, wenn die Kinder anderweitig betreut sind. Auch ein Gespräch auf dem Spielplatz „unter Müttern“ scheint für manche schon eine richtige Wohltat.

Aber reicht diese wenige Zeit wirklich aus, die Energie aufzuholen, die viele Eltern in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling zusätzlich aufgewendet haben? Anfangs haben wir alle ein Stück Freiheit zurückbekommen. Aber allmählich schleicht sich der Alltag wieder ein. Die Wege zur Arbeit, Kita und Schule stehen wieder an. Es müssen Arztuntersuchungen und Friseurtermine für die Familie organisiert und Geschenke für Kindergeburtstage besorgt werden. Der sogenannte „Mental Load“ steigt und damit auch wieder die Nachfrage nach den Kuren.

Die Beratungsstellen gehen wieder auf Normalbetrieb und bieten meist wieder persönliche Beratungen an. Die meisten Kliniken führen wieder Kuren durch.

Wie läuft es aktuell in den MGW-Kliniken?

Es sind unterschiedliche Belastungen und Bedürfnisse, mit denen die Mütter zu uns kommen, aber der Bedarf wird weiter steigen. Die meisten Kliniken haben schon geöffnet oder werden dies noch im Sommer tun. Mit Hygienekonzept und Abstandsregelungen sind oft nur Teilbelegungen möglich, hierzu wird vor Anreise intensiv mit Angemeldeten kommuniziert. Einige Anwendungen finden verändert statt, dier Saunabenutzung ist teilweise nicht gegeben. Es wird in kleineren Gruppen gearbeitet, aber das volle Personal wird trotzdem benötigt. Dadurch entstehen deutlich höhere Kosten für viele Kliniken.

Die Mütter, die aktuell an Kuren teilnehmen können, sind sehr dankbar und nehmen die Einschränkungen hin. Die Situation für die wartenden Teilnehmer*innen wird nicht leichter. Wir möchten aber alle Kurbedürftigen ermutigen, am Ball zu bleiben und auch eine Kur im Herbst oder Winter wahrzunehmen, damit ihre Maßnahme nicht in allzu weite Ferne rutscht.