
Kuratoriumsvorsitzende Svenja Stadler, MdB, beim Parlamentarischen Frühstück des MGW mit Parlamentarier*innen, (c) MGW
Berlin, 15. Oktober 2025. Das Müttergenesungswerk (MGW) hat heute Bundestagsabgeordnete zu einem fraktionsübergreifenden Parlamentarischen Frühstück eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie die gesundheitliche Versorgung von Sorgearbeit Leistenden – von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen – politisch gestärkt und strukturell abgesichert werden kann.
Die Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerks Svenja Stadler, MdB eröffnete die Veranstaltung und richtete einen Appell an ihre Kolleg*innen im Parlament: „Die gesundheitliche Stabilität von Sorgearbeit Leistenden ist keine Randnotiz, sondern Voraussetzung für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir brauchen ein politisches Bekenntnis zur strukturellen Stärkung dieser Arbeit – durch gute Rahmenbedingungen und durch verlässliche, konkrete Unterstützung. Hier können wir als Parlamentarier*innen etwas tun.“
Zwei zentrale Weichenstellungen benannte das Müttergenesungswerk heute, an denen das Parlament ansetzen kann:
Sorgearbeit Leistende brauchen verlässliche Beratungsstrukturen
Die stationären medizinischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen im Müttergenesungswerk sind eingebettet in ein integriertes System mit Beratung vor der Maßnahme und Nachsorgeangeboten im Anschluss an die Maßnahme: die sog. „Therapeutische Kette“. Studien belegen die nachhaltige, positive Wirkung auf die Gesundheit von Sorgearbeit Leistenden. Die Beratungsstellen im MGW-Verbund bereiten Sorgearbeit Leistende optimal auf die Maßnahmen vor und durch die nachstationäre Betreuung tragen sie zum langfristigen Erhalt des Therapieerfolges bei. Doch MGW-Geschäftsführerin Rebekka Rupprecht machte in ihrer Ansprache deutlich: „Es fehlt an einer ausreichenden Finanzierung, damit dieses bewährte System erhalten und die Beratungsstellenarbeit dauerhaft abgesichert werden kann. Das ist ein großer Verlust.“ Das Müttergenesungswerk fordert daher eine gesetzliche Verankerung der Vor- und Nachsorge im bestehenden Anspruch auf eine stationäre medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme im Müttergenesungswerk (§§ 23, 24, 40, 41 SGB V). Zudem muss auch deren Finanzierung durch die Krankenkassen gesetzlich geregelt werden, um Müttern, Vätern und Pflegenden Angehörigen langfristig einen niedrigschwelligen und gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können.
Gesundheitsversorgung ohne Bundesmittel nicht möglich
Nicht nur die vor- und nachstationäre Beratung und Betreuung durch die Beratungsstellen ist gefährdet. Der gesetzlich verankerte Anspruch auf eine stationäre medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme im MGW ist eine wichtige Säule in der Gesundheitsversorgung, auf die Sorgearbeit Leistende dringend angewiesen sind. In den gemeinnützigen Kliniken im Müttergenesungswerk wird diese Gesundheitsleistung angeboten und ein Ort für die Gesundheit von Müttern, Vätern, ihren Kindern sowie für pflegende Angehörige geschaffen. Der Bedarf ist äußerst hoch, die Platzkapazitäten sind begrenzt. Hier kann die Bundespolitik direkt wirken: Die Kliniken sind darauf angewiesen, dass der Bund durch ausreichende und verlässliche Mittel kontinuierlich unterstützt. Aufgrund niedriger Tagessätze haben die gemeinnützigen Kliniken keinen Spielraum, um Rücklagen zu bilden. Die Bundesförderung gewährleistet, dass Kurplätze erhalten und ausgebaut werden können, Klinikstandorte erhalten bleiben, notwendige Maßnahmen und gesetzliche Auflagen (z. B. Brandschutz, Energie) erfüllt werden können.
Auch die Schirmherrin des Müttergenesungswerks, Elke Büdenbender, nahm am heutigen Parlamentarischen Frühstück teil und unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit des MGW für Mütter, Väter und pflegende Angehörige: „Das Angebot der Kurmaßnahmen im Müttergenesungswerk ist weltweit einzigartig. Deshalb ist es so wichtig, dass wir es schützen und gemeinsam nach Wegen suchen, es zukunftsfest zu machen.“
Zum Nachlesen verfügbar:
- Überblick der politischen Forderungen des Müttergenesungswerks
Weitere Informationen und Kontakt:
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Über das Müttergenesungswerk:
Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW) wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ersten Bundespräsidenten, gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesundheit von Müttern und inzwischen auch von Vätern und pflegenden Angehörigen. Unter dem Dach des MGW arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände bzw. deren Fachverband/Arbeitsgemeinschaft (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) zusammen. Besonders zeichnet sich das MGW durch ganzheitliche und gendersensible Kurmaßnahmen und das Konzept der Therapeutischen Kette im MGWVerbund aus. Diese umfasst die kostenlose Beratung der Betroffenen bei fast 900 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände rund um die Kurmaßnahmen sowie die Kurmaßnahme in den über 70 vom MGW anerkannten Kliniken für Mütter und Mutter-Kind bzw. Väter und Vater-Kind sowie pflegende Angehörige und die Nachsorgeangebote vor Ort. Alle anerkannten Kliniken tragen das MGW-Qualitätssiegel. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft der Frau des Bundespräsidenten Elke Büdenbender. Das Müttergenesungswerk benötigt Spenden, z. B. zur Unterstützung einkommensschwacher Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Beratung und Nachsorgeangebote sowie für Informations- und Aufklärungsarbeit.