Pressemitteilung

Müttergenesungswerk fordert Rettungsschirm für Rehabilitations- und Vorsorgekliniken für Mütter und Väter

Berlin, 26. März 2020. Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk fordert die Bundesregierung auf, die Mütter-/Mutter-Kind-Vorsorge- und Rehabilitationskliniken in den Corona-Rettungsschirm aufzunehmen. In den von der Bundesregierung gestern verabschiedeten Krankenhausentlastungsgesetz werden zwar allgemeine Rehabilitationskliniken nach § 111 SGB V unterstützt, aber nicht Rehabilitations- und Vorsorgekliniken für Mütter und Väter nach § 111a SGB V., kritisiert das Müttergenesungswerk.

„Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum hier mit zweierlei Maß gemessen wird und die einen Vorsorge- und Rehabilitationskliniken abgesichert werden, die anderen aber nicht. Wir appellieren jetzt an die Länder, die morgen im Deutschen Bundesrat, dem Gesetz zustimmen müssen“, erklärt die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks, Anne Schilling.

Aufgrund des Coronavirus gibt es in vielen der über 70 vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken Anordnungen der Bundesländer zur Schließung des Betriebs. Das bedeutet Belegungsstopps, ausgefallene Maßnahmen, Kurabbrüche und damit keine Einnahmen, während die Personal- und Sachkosten aber weiterlaufen.
Alle Kliniken im Müttergenesungswerk sind gemeinnützig, sie sind unmittelbar in ihrer Existenz bedroht, wenn es nicht sehr schnell einen gesetzlichen „Rettungsschirm“ für sie gibt.

Der Bedarf an Kuren ist jetzt schon riesengroß. Jährlich werden 130.0000 Beratungen zu Kurmaßnahmen durchgeführt. 50.000 Mütter und an die 2.000 Väter mit über 70.000 Kindern nehmen pro Jahr an Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen nach §§ 24 oder 41 SGB V im Müttergenesungswerk teil.

„Mit ihrem Fokus auf Belastungen in der Familie, die zu gesundheitlichen Störungen und Erkrankungen führen, sind sie systemrelevant für die Gesellschaft, für Familien und für das Zusammenleben“, betont Schilling.

Das Müttergenesungswerk ist überzeugt, nach der Corona-Krise werden noch mehr Mütter und Väter diese Maßnahmen benötigen. Denn durch die Krise werden u. a. Mütter vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Viele von ihnen müssen jetzt im Homeoffice arbeiten und Kinder betreuen und durch das Zusammensein auf engstem Raum sind Warnungen vor einer Zunahme von häuslicher Gewalt schon allgegenwärtig.

„Deshalb ist es völlig inakzeptabel, dass die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken nach § 111a SGB Vim Corona-Rettungsschirm der Bundesregierung nicht berücksichtigt wurden, genauso wenig wie im Sozialschutz-Paket. Wir fordern die Bundesregierung und das Bundesgesundheitsministerium dringend dazu auf, den gesamtgesellschaftlichen wichtigen Auftrag, den die Kliniken leisten, anzuerkennen. An den Bundesrat appellieren wir, im Sinne der Mütter und Väter diese Gesetze morgen zu korrigieren“, unterstreicht Schilling.

 

Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk

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Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk (MGW) wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ersten Bundespräsidenten, gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesundheit von Müttern und inzwischen auch von Vätern und pflegenden Angehörigen. Unter dem Dach des MGW arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände bzw. deren Fachverband/Arbeitsgemeinschaft (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) zusammen. Besonders zeichnet sich das MGW mit dem MGW-Qualitätssiegel in allen anerkannten Kliniken und durch das Konzept der Therapeutischen Kette im MGW-Verbund aus. Diese umfasst die kostenlose Beratung der Betroffenen bei über 1.000 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände für Fragen rund um die Kurmaßnahmen für Mütter und Mutter-Kind bzw. Vater-Kind sowie pflegende Angehörige, die Kurmaßnahme in den über 70 vom MGW anerkannten Kliniken und die Nachsorgeangebote vor Ort. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft der Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender. Das Müttergenesungswerk benötigt Spenden, z. B. zur Unterstützung bedürftiger Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Beratung und Nachsorgeangebote sowie für Informations- und Aufklärungsarbeit.