Pressemitteilung: "Das MGW war mir eine Herzensangelegenheit"

20 Jahre hat Anne Schilling die Geschäfte des Müttergenesungswerks geführt. Diese Woche verabschiedet sich das Müttergenesungswerk offiziell von ihr.

Berlin, 29. September 2021. 20 Jahre hat Anne Schilling die Geschäfte des Müttergenesungswerks (MGW) geführt. 20 Jahre galt ihr Engagement voll und ganz der gemeinnützigen Stiftung und Spendenorganisation. Im Einsatz für die Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen konnte sie große Erfolge feiern. Diese Woche verabschiedet sich das Müttergenesungswerk offiziell von seiner langjährigen Geschäftsführerin Anne Schilling.

 

Schillings politische Erfolge

Schillings Verdienste sprechen für sich: Bereits ein Jahr nach ihrem Amtsantritt 2001 wurde der erste politische Meilenstein erzielt, als 2002 Mütter- und Mutter-Kind-Kuren eine gesetzliche Gleichstellung mit allen anderen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen erhielten und damit auch die Vollfinanzierung der Kuren durch die Krankenkassen erfolgte. Diese gesetzliche Änderung nach 52 Jahren MGW-Arbeit ist bedeutend, denn sie ist international einzigartig und wäre ohne das Müttergenesungswerk nicht möglich gewesen. Der Anspruch wurde zudem auf Väter ausgeweitet. Nur fünf Jahre später folgte die nächste Gesetzesänderung. Der Grundsatz „ambulant vor stationär“ wurde für die stationären medizinischen Kurmaßnahmen im Müttergenesungswerk aufgehoben. Ein wichtiger Schritt, denn Müttern wurde auf dieser Grundlage regelmäßig der Kurantrag abgelehnt. Eine deutlichere Verringerung der Ablehnungsquote konnte jedoch erst 2012 durch eine neue und klar definierte Begutachtungsanleitung bewirkt werden, anhand derer Krankenkassen und Medizinischer Dienst die Notwendigkeit einer Mütter- und Mutter-Kind-Kur zu prüfen hatten. „Die Ablehnungsraten waren damals bei über 35 Prozent“, erinnert sich Anne Schilling. „Mittlerweile liegen sie bei 11 Prozent.“ Auch die Durchsetzung bundeseinheitlicher Atteste 2018 trug zu einer Verbesserung bei.

 

In den letzten 20 Jahren hat das Müttergenesungswerk viel erreicht und für Mütter, Väter und Pflegende entscheidende Verbesserungen bewirken können. Maßgeblich hat sich hier Anne Schilling verdient gemacht. „Sie hat die Belastung der Mütter in unserer Gesellschaft erkannt und ihre Gesundung zu ihrem obersten Ziel erklärt, zu ihrer Lebensaufgabe“, würdigte Schirmherrin Elke Büdenbender die Geschäftsführerin zu ihrem Abschied. Einfach war dies nicht: All diesen Erfolgen ging oftmals ein zäher politischer Kampf voraus. Schilling führt aus: „Was mich über all die Jahre motiviert hat, ist die großartige Idee von Elly Heuss-Knapp zu dieser Stiftung und die persönliche Begegnung mit den Müttern bei Besuchen in Kliniken und Beratungsstellen. Zu erleben, wie wichtig und manchmal gar lebensverändernd eine Kur im Müttergenesungswerk sein kann, hat mich immer wieder beglückt.“

 

Nur mit Spenden kann das Müttergenesungswerk wirken

Nach mittlerweile 20 Jahren übergibt Anne Schilling nun ihr Amt der Geschäftsführerin an Yvonne Bovermann. „Das Müttergenesungswerk hat sich in seiner über 70-jährigen Geschichte durch seine Expertise in geschlechtsspezifischer Medizin ausgezeichnet. Aber nur mit der Unterstützung der Politik konnten Strukturen geschaffen und gesichert werden, die Mütter und deren Gesundheit stärken“, so Schilling. Und es bleibt weiterhin viel zu tun: Die Arbeit der Beratungsstellen vor und nach den Kurmaßnahmen ist gefährdet, solange die Beratungsstellen keine gesetzliche Finanzierung erhalten. Auch die Höhe der Tagessätze der Vorsorge- und Reha-Kliniken ist bislang nicht kostendeckend. Der Bedarf der Mütter und Väter nach Unterstützung ist groß und hat sich dramatisch verstärkt, das hat die Corona-Pandemie deutlich gemacht. „Damit wir diese wichtige Arbeit fortsetzen können und weiterhin Mütter und Väter und Pflegende vor, während und nach der Kur unterstützten können, brauchen wir jedoch eines ganz dringend“, betont Schilling ausdrücklich: „Spenden, Spenden, Spenden!“

Die Pressemitteilung steh HIER zum Download verfügbar. 

 

Weitere Informationen und Kontakt:

Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk
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Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk (MGW) wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ersten Bundespräsidenten, gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesundheit von Müttern und inzwischen auch von Vätern und pflegenden Angehörigen. Unter dem Dach des MGW arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände bzw. deren Fachverband/Arbeitsgemeinschaft (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) zusammen. Besonders zeichnet sich das MGW durch ganzheitlichen und gendersensiblen Kurmaßnahmen und das Konzept der Therapeutischen Kette im MGW-Verbund aus. Diese umfasst die kostenlose Beratung der Betroffenen bei über 1.000 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände rund um die Kurmaßnahmen für Mütter und Mutter-Kind bzw. Väter und Vater-Kind sowie pflegende Angehörige, die Kurmaßnahme in den über 70 vom MGW anerkannten Kliniken und die Nachsorgeangebote vor Ort. Alle anerkannten Kliniken tragen das MGW-Qualitätssiegel. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft der Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender. Das Müttergenesungswerk benötigt Spenden, z. B. zur Unterstützung bedürftiger Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Beratung und Nachsorgeangebote sowie für Informations- und Aufklärungsarbeit.